laß mich sprechen


"Sie fürchten sich nicht, die Araber. Natürlich nicht!"
Bertram Prichenfried lachte unter der Lampe hervor und zog die Hand hastig wieder heraus. Er hatte schon lange mit sich selbst gekämpft, ob er ungeachtet seiner Jugend und bei der mehr untergeordneten Stellung, die er an diesem Orte einnahm, es wagen solle seine Ansicht kundzugeben. Aber er wußte es nicht in diesem Augenblick. Da griff er nach jeder Hilfe, duldete und forderte die geheime Aufstellung von Regimentern, im Süden gegen die Hyaden, in Schlesien gegen Andrzewjewski, an der Ruhr gegen Spartakus.
Er ließ eine Pause eintreten und betrachtete sie ganz nahe über den Scheitel herunter. Ihr eiförmig stolz geformtes Köpfchen, ihre seidendünnen glänzenden Haare, die etwas schütter und sichtbar wie auf einer Perücke in der weißen Kopfhaut hafteten und denen als einzige Ausdünstung dieses kindlichen Körpers ein schwacher natürlicher Fettgeruch entströmte.
Sie sah ihn mit gespielter Bestürzung an. Er hatte ihr Leben eingesetzt um die schwarze Reichswehr entstehen zu lassen, dennoch jeden Tag dazu bereit sie zu verleugnen.
Und langsam ohne irgendeines Vorbehalts schritt er durch die Nebenpforte ins Freie.