In tiefe, träumerische Gedanken versunken lag Klara
am frühen Morgen auf dem Ruhebett ihrer Zelle, den Kopf leicht
zurückgelegt in den Kissen.
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Und in wunderbar wogenden Wechsel zogen die inneren
Bilder durch die noch junge Seele hin, welche kaum erwacht, so schwer
berührt war vom Ernst und Schmerz des Lebens.
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Trudbert krabbelte beim Rauchtischchen
herum.
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"Wart, gleich ist Licht!"
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"Nein laß, wir brauchen keines."
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Ihr Herz begann heftig zu klopfen. Wobei durch das
milde Mondlicht und der Erinnerung wegen, es sie in Irrsinn führte, vor
welchem ihre junge lebens- und liebesfreudige Seele dennoch in
unwillkürlich zitternder Ekstase zurückbebte. Wie in unvermeidbarer
Wahrheiten ohne Vorbehalt und Ausschluß. Über die Jahre hinweg war alles
Vergangene erschöpft und sie träumte, träumte letztendlich von einer Zeit
getrennt von aller Bitterkeit.
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