laß mich sprechen


"Ein wahrer deutscher Mann! Schon in meiner Jugend war ich ein wahrhaftig deutscher Mann. Ich hatte Angst vor Mädchen, haßte dieses Zeug was sich Schminke nennt,
lief in kurzen Hosen rum . . .
. . . ausgezeichnet dieser Wein."
"Kalt?"
Er griff nach hinten und weiß Gott, da stand ein Limbus aus Hartholz. Ein wilder Freudenschrei entdrang gurgelnd ihrer wunden Kehle.
Dann sank er hin, sein Gesicht an ihren Leib gepreßt. Verzweifelt wühlten sich die Hände durch schweißendes Haar. Ein ohnmächtiger Schmerz raste durch seinen Körper.
Er schlug um sich. Toll war er. Noch einmal raffte er sich auf. Mit hoch erhobenen Händen, als wolle er mit bebenden Fäusten das Dunkel zerreißen. Dann plötzlich konnte er nicht mehr. Noch eine allerletzte tarre* Bewegung und kraftlos sank er in die Knie.
"Kalt sagst du."
Um so sanfter, angenehmer, gleitete der Zigarettenrauch in den abendlichen Garten.
16.     "Sie sind ein starker Mensch."
17.     "Nein, . . . nein."
Ihre Lippen zuckten noch vor Erregung und Dimitrov hörte beinahe nicht mehr was sie sagten, nickte nur freundlich und hing seinen eigenen Gedanken nach. Dachte um wieviel er seit den zwei Wochen schon zugenommen habe, wieviel Milch er täglich trinke und was er bei einigen Rosenstöcken mit den Blattläusen für ein Kreuz habe.


*Mühewort